Teilweiser Einsturz eines Baugerüsts

Ein unzureichend gesichertes Baugerüst stürzte teilweise zusammen und riss dabei einen Arbeiter in die Tiefe. Der schwer verletzte Mann wurde von der Feuerwehr und dem Rettungsdienst versorgt und in das nächstgelegene Krankenhaus gebracht. Das zeitnah alarmierte THW Riegelsberg hatte danach die Aufgabe, den zusammengestürzten Teil des Baugerüsts zu demontieren.

Fotos THW Riegelsberg

Die Helfer des THW waren mit einer riskanten Einsatzsituation konfrontiert, da das gesamte Baugerüst um das Einfamilienhaus vollständig ohne Sicherung in der Hauswand aufgebaut wurde. Selbst kleine Erschütterungen hätten zu einem weiteren unkontrollierten Einsturz führen können.

Es wurde daher beschlossen, das Gerüst durch Querriegel in den Fenstern und mit dort befestigten Spanngurten provisorisch zu stabilisieren.

Danach wurde an der Stirnseite des Hauses, parallel zur Außenwand, das Einsatzgerüstsystem aufgestellt. Von dort aus wurden die fehlenden Maueranker gesetzt. Das teilweise eingestürzte Gerüstteil an der Vorderseite des Hauses war zu diesem Zeitpunkt nur mit drei Schellen an dem Seitenteil befestigt.

Da zwischenzeitlich die Dämmerung hereinbrach, wurde die Einsatzstelle mit Powermoons und Flutlichtstrahlern ausgeleuchtet. Weiterhin übernahm das THW nach dem Abrücken der Freiwilligen Feuerwehr Riegelsberg auch die Verkehrssicherung.

Die nächsten Schritte waren nun das Gerüst auf der Vorderseite zu entlasten, um dadurch die Möglichkeit zu erhalten, die Verbindungsschellen zu entfernen. Dazu wurde in einem Fenster im Hausflur mittels eines Querriegels ein Greifzug befestigt und das Drahtseil an einer Rundschlinge geführt, welche unter größter Vorsicht mit einer langen Stange um ein Gerüstteil gelegt wurde.

Durch Anziehen des Drahtseils konnte die Spannung in dem Gerüst so reduziert werden, dass das Entfernen der Verbindungsschellen ermöglicht wurde.

Um den späteren kontrollierten Einsturz des Gerüsts vorzubereiten, wurde weiterhin ein Gerüstfuß mit einem Trennschleifer entfernt, um der möglichen Verkantung des Gerüsts beim Zusammensturz vorzubeugen.

Nachdem die Vorbereitungen getroffen wurden, konnte das Drahtseil entspannt werden. Dadurch gab das Gerüst nach, senkte sich zu Boden. Bei einem Neigungswinkel von ca. 30 Grad fiel das Gerüst unter dem Applaus der anwesenden Zuschauer gezielt in Einzelteilen in den Vorgarten des Hauses, ohne Schäden zu verursachen.

Der gesamte Einsatz der THW wurde von dem emotional stark beteiligten Gerüstbauer und dessen Familie beharrlich kommentiert, beurteilt und teilweise auch unterbrochen.

Nach dem Aufräumen der Gerüstteile, dem Abbau des Einsatzgerüstsystems und der Beleuchtung war der Einsatz nach rund 6 Stunden für die insgesamt 25 teilnehmenden Helfer des THW Riegelsberg beendet.


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